Swiss Federal Institute for Forest, Snow and Landscape Research WSL reposted this
Die Schweizer Bergflüsse 🏔️ 💧 sind zu warm. Zwar kühlen gerade jetzt und noch bis in den Sommer die Schneeschmelze ❄️ und die Gletscherschmelze viele Bäche und Flüsse, das reicht aber bei weitem nicht, um die Temperaturen stabil zu halten. Die Zahl der Extremereignisse nimmt zu. Im Schwarzbach in Österreich wurde eine Temperatur von 28 Grad gemessen. 👉 https://lnkd.in/d8x8JKHA 🌡️💧 Eine Studie des WSL-Institut für Schnee-und Lawinenforschung SLF zeigt einen durchschnittlichen Temperaturanstieg der Bergflüsse von 1,1 Grad in den vergangenen 30 Jahren - also in einem vergleichweise kleinen Zeitfenster. Die Lufttemperatur im Alpenraum ist seit dem Ende des 19. Jahrhunderts ja bereits um 2,9 Grad angestiegen. 🌡️💧 Die für die Studie verantwortliche SLF-Hydrologin Amber van Hamel sagt im Interview mit mir im Go Green Magazin: "1,1 Grad hört sich zunächst nicht nach viel an, aber wir haben das über einen Zeitraum von nur 30 Jahren beobachten können. Dies kann tatsächlich ziemlich grosse Folgen haben, zum Beispiel für das aquatische Ökosystem und die dort lebenden Arten." 🐟 🦋 🐝 Weiter sagt van Hamel: "Wir sahen während der Hitzewelle 2018, dass im Hochrhein tausende Forellen und Äschen verendeten, weil es Wassertemperaturen bis zu 27 Grad gab. Was Fische tun, wenn Flüsse sehr heiss werden, ist, dass sie flussaufwärts wandern. In der Hoffnung, kälteres Wasser zu finden. Aber das ist wegen vieler Barrieren teils unmöglich. Irgendwann wird ihr Lebensraum kleiner und das kann ein Problem für sie sein. Eine Menge von Fischarten und Tieren wie Insekten, die in der Wasserlinie leben, leider unter zu warmem Wasser." 🧊 ☀️ Eine massive Zunahme der Extremereignisse wurde auch bei der in grosser Höhe entspringenden Lonza im Wallis gemessen. "Die meisten Flüsse, die immer noch stark von Gletscherschmelze gespeist werden, sind recht stabil. Aber da auch diese Gletscher mit der Zeit kleiner werden, werden sie auch empfindlicher auf die Erwärmung reagieren." 🛠️ Die Erwärmung hat auch Folgen für die Industrie: "Weil die Industrie kaltes Wasser entzieht und wärmeres Wasser zurückführt. Das Schweizer Gewässerschutzgesetz schreibt vor, dass in Gewässern, in denen auch Forellen leben, kein zusätzlich erwärmtes Wasser in den Fluss gelangen darf, wenn die Temperatur 25 Grad übersteigt. Dies hat zur Folge, dass die Industrie bei sehr warmen Flüssen ihre Produktion reduzieren muss, weil sie auf diese Kühlung angewiesen ist." 💧 🏊 Obwohl unsere Trinkwasser noch nicht direkt gefährdet ist, werden höhere Flusstemperaturen schnell unser Leben und unsere Freizeitgestaltung beeinflussen. Beispielsweise durch eine massive Zunahme von Algen. Mehr dazu im Interview! 👉 https://lnkd.in/d8x8JKHA Cyril Brunner Bettina Walch Isabella Sedivy WWF Switzerland Greenpeace Schweiz Protect Our Winters Switzerland